Omaha Beach – eine der vier Landungsbuchten der Alliierten im zweiten Weltkrieg. Eine denkbar ungünstige Stelle, um das französische Festland zu erstürmen. Wer von der Gedenkstätte hinunter zum Strand blickt, dem wird allzu deutlich, dass die ersten Reihen der jungen Soldaten in einen relativ sicheren Tod geschickt wurden. 18, 19, 20 Jahre junge Menschen – kaum erwachsen. Zuhause die erste Liebe zurücklassend. Das Leben – eigentlich – noch vor sich.
Das Ehrenfeld mit riesigen Ausmassen ist unüberschaubar. Die Besucher sind zahlreich, aber sie verlieren sich in der Weite des Areals. Die Stille wird unterbrochen von Rasenmähmaschinen. Militärisch kurz und dicht und fast künstlich grün ist das Gras. Beinahe wie ein Teppich, deren Betreten etwas Überwindung kostet.
Reihe für Reihe weiße Marmorkreuze oder Marmorsterne, geometrisch geordnet. Jeder Stein ein junger Mensch. Auf Befehl in den Tod gestürmt. Die wenigsten von ihnen dürften gewusst haben, was sie erwartet. Ich lese Namen, Heimatorte, Todestage… Mütter und Väter irgendwo in Kentucky, in Idaho, in Massachusetts oder in einem anderen Bundesstaat in den USA warteten vergeblich auf die Heimkehr ihres Sohnes. Reihe für Reihe. Weiß an Weiß. Tod für Tod. (mehr …)