Als kleine Einstimmung auf das schon in wenigen Tagen beginnende Wave-Gotik-Treffen 2012 im Folgenden das „Vorwort“ des Pfingstgeflüster 2007.
Doppelt lebt, wer auch Vergangenes genießt.“
Marcus Valerius Martialis
ca. 40-102
römischer Dichter
Gefangen in Dunkelheit. Schwärzer als jede Nacht. Erdrückend lässt die Finsternis mir kaum Platz zum Atmen. Ein plötzliches Knarren der Treppendielen zum Dachboden durchbricht die Stille. Angenehme Lichtstrahlen fallen in meine Gruft, welche seit geraumer Zeit mein Zuhause ist. Sie strecken ihre Fühler nach mir aus. Sauerstoff umströmt mich. Oh, Sonnenschein, schöner Sonnenschein – niemals hätte ich gedacht, Dich so vermissen zu können. Ein älteres, mir vertrautes und ein jüngeres unbekanntes Augenpaar mustern meine Erscheinung. Trotz der vielen Momente abseits des Lebens scheine ich noch eine beachtliche Ausstrahlung zu besitzen. Ich vernehme Wortfetzen wie „vor 16 Jahren“, „als ich so jung war wie Du heute“ und „cooles Teil“. Ach ja, ich erinnere mich noch gut. (mehr …)