Bilder scheinbar endloser Reihen mumifizierter Leichen. Stehende und liegende Körper in kühl-blauer Atmosphäre. Vermeintlich grinsende schiefe Schädel, Gesichter zu einer Fratze verzogen, dunkle Augenhöhlen, aufgerissene Münder, Kleidungsfetzen verhüllen die Körper. Beschwingt-heitere Musik untermalt die Szenerie. Beeindruckende, schöne und friedliche Bilder. Eine ruhige Stimmung ausstrahlend. Und so natürlich. Rest in peace. Ruhe in Frieden.
Was geschieht nach dem Tod? Dieser oft gestellten Frage nähert sich der Film „Rest In Peace“ weniger aus religiöser oder spiritueller, als vielmehr aus einer praktischer Sichtweise. Welche unterschiedlichen Wege gehen die sterblichen Überreste? Die Antworten sind vielfältig.
Im Gegensatz zu den einleitenden Bildern aus der Kapuzinergruft in Palermo lässt mich die Arbeit des New Yorker Bestatters Isaiah Owens frösteln. Watte wird unter die Augenlider gestopft. Botox in schlaffe Gesichtspartien gespritzt. Ein letztes Mal wird der Sitz der Frisur geprüft, ehe die Trauergemeinde Abschied nehmen kann. Isaiah Owens: „Ich sorge dafür, dass die Leute so aussehen, als wären sie im Himmel.“ Für die Hinterbliebenen sicherlich ein tröstlicher Anblick, mich überfällt trotzdem ein unschöner Schauer, erscheint mir das Herrichten doch irgendwie überaus befremdlich. (mehr …)