Oktober. Die Tage werden kürzer. Die Temperaturen sinken. Dicke Jacken, Pullover, Schals und Handschuhe bestimmen zunehmend den Kleidungsstil. Und in den beiden Hofer Lichtspieltheatern werden traditionell Filme gezeigt, die man zuweilen höchstens auf ARTE oder im Nachtprogramm der öffentlich rechtlichen Anstalten findet. Sofern man Glück hat.
Bereits zum 48. Mal hießen die Internationalen Hofer Filmtage Produzenten, Filmemacher, Darsteller und vor allen Dingen Zelluloidjunkies aus der ganzen Welt für sechs Tage willkommen. Und auch ich, der ich alles andere als ein begeisterter Kinogänger bin, folge dem Ruf und lasse mich einmal im Jahr von einer Fülle an unbekannten und zumeist bisher allenfalls auf anderen Festivals gezeigten Filmen anlocken und gelegentlich auch inspirieren. Sei es thematisch, atmosphärisch oder visuell.
So sind es mitunter die ruhigen, gedankenvollen Filme, die Spuren hinterlassen. Nachdenklich stimmen. Und einige Tage „nachhallen“.
The Farewell Party
„The Farewell Party“ ist ein Spielfilm über das Altern und das Sterben. Und Selbstbestimmung. In erster Linie aber über Freundschaft und die Frage, ob man für einen Freund Grenzen überschreiten würde. Würde man einem totkranken, leidenden Freund seinen Wunsch nach einem selbstbestimmten Ende erfüllen? Sterbehilfe – nicht nur in Deutschland heiß diskutiert.
Der israelische Film nähert sich diesem Thema auf humorvolle Art und Weise, ohne dabei ins Lächerliche zu driften. Es sind mitfühlende Szenen zwischen Lachen und Weinen. Zwischen Lebensfreude und Todeswunsch. Wobei nicht der Tod im Zentrum steht, sondern das Ende des Leidens.
Erzählt wird die Geschichte einer Gruppe von Senioren. Im Mittelpunkt steht Yehezkiel, ein 72jährigen Tüftler und Bastler. Gemeinsam mit einem ehemaligen Tierarzt und einem pensionierten Polizisten möchte er einem Freund das Sterben erleichtern. Seine Frau Lavana, die an Demenz leidet, ist anfänglich gegen die Euthanasie. Doch mit zunehmender Verschlimmerung ihrer Krankheit ändert sich ihre Meinung…
Trotz dieses Themas sind es die ausgestrahlte Lebensfreude und die kleinen Freundschaftsbeweise, die den Film so sehenswert machen und dem Zuschauer ein Schmunzeln ins Gesicht zaubern.
Der letzte Tanz
Auch „Der letzte Tanz“ handelt vom Alter. Und von einer Gesellschaft, die dem Alter nicht viel Raum bewilligt. Eine Gesellschaft, die nicht bereit ist, alten Menschen die nötige Zeit und Aufmerksamkeit zu gewähren. (mehr …)