Das Rätsel, warum mir diese Band bislang so gar nicht aufgefallen ist, konnte schnell gelöst werden. Hinter der reifen Klangwelt von „The Wars“ lassen sich zwar „alte, erfahrene Hasen“ bzw. ein eingespieltes Team vermuten, doch gemeinsam musiziert das Berliner Trio erstaunlicherweise erst seit dem Jahr 2008. Und das auf einem hohen Niveau. Man mag mir die Assoziation zu bekannten Bands bitte verzeihen, doch die sich mir aufdrängenden Parallelen zu „Editors“ und „White Lies“ sind unüberhörbar und durchaus als Kompliment zu verstehen. Vor großen Namen muss sich „The Wars“ jedenfalls nicht verstecken. Im Gegenteil: Bewegt man sich mit diesen doch auf Augenhöhe. Das abwechslungsreiche Debüt mit dem Titel „Healings“ wirkt wie ein gefühlvoller Blick in die Vergangenheit – sehnsuchtsvoll, nostalgisch. Der Soundtrack zur persönlichen Rückblende. Beeinflusst von den nachdenklichen Klängen der End-70er- und 80er-Jahre. Und oft mit einer beschwingten Melancholie ausgestattet. Ein dominanter bzw. dem Gitarrenspiel mindestens gleichwertiger Bass, ausdrucksvolle Melodien und eine treibende Rhythmik verschmelzen zu einer sich aufdrängenden Melange. Kopfnicken und Fußwippen ist aufgrund der immer wieder auftauchenden kraftvollen Passagen unausweichlich. Ein tolles Debüt, dem jeder Fan der Mixtur aus Post-Punk und Indie-Rock ohne Risiko zumindest ein Ohr widmen sollte.
„Healings“ erscheint am 23. März 2012.
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