Ein Film, der weder durch grandiose Bilder oder Spezialeffekt beeindruckt, noch durch Spannung oder den Atem raubende Actionszenen besticht. Und trotzdem bleibt der Film im Gedächtnis haften und wirft Fragen auf.
Die Geschichte erzählt relativ nüchtern und unspektakulär die letzten Tage der 22jährigen, unheilbar an Mukoviszidose erkrankten Lea – bemerkenswert von Liv Lisa Fries dargestellt. Sie will ihrem Leiden ein selbstbestimmtes Ende setzen und reist in die Schweiz, um die Dienste einer Sterbehilfeorganisation in Anspruch zu nehmen. Ihre Familie – Oma Maria, Mutter Hannah und Schwester Rita – informiert sie erst jetzt über ihrem Entschluss. Insbesondere die Mutter kann diese Entscheidung nicht akzeptieren und will ihre Tochter nicht „gehen“ lassen…
Beklemmend sind die Szenen, in denen Lea von Hustenanfällen gepeinigt zu ersticken droht. Es schnürt einem nahezu selbst die Kehle zu. Nachvollziehbar der Wunsch nach einem Ende. Dem Tod. Aber auch der egoistische Wunsch der Mutter, die Tochter möge weiterleben, ist in gewisser Weise verständlich. Eine bedrückende Situation, in der sich der Zuschauer fragt, wie er handeln würde.
Würde man solche Qualen bis zum Ende erleiden wollen und können? Oder würde man sich für den Freitod entscheiden?
Könnte man einem todkranken geliebten Menschen das selbstbestimmte Ende zugestehen? Oder wäre der eigene Egoismus größer?
Filmstart: 13.02.2014
Kommentar
Sicher ein nachdenklicher Film, wobei ich ja zu dem Thema eine eindeutige Meinung aus der eigenen Erfahrung heraus habe. Ich bin für erlaubte Sterbehilfe, wie sie eben in der Schweiz möglich ist. Ich kann die Mutter auch verstehen – als Mutter fällt es nun mal schwer loszulassen. Aber kein Mensch trifft die Entscheidung leichtfertig, schon gar nicht für sich selbst. Schmerzen und Qualen auf Dauer ertragen zu müssen ohne Aussicht auf Besserung, das ist schlimmer als der Tod.