Direkt neben dem größten Friedhof Prags – dem Olsanske – befindet sich der neue jüdische Friedhof. Wobei der Begriff „neu“ relativ betrachtet werden muss. Wie auf dem alten jüdischen Friedhof spürt man auch hier den Lauf der Geschichte. Eine grüne Wildnis mit grauen Steinen erwartet den Besucher. Einige Schritte abseits der breiten Hauptwege, die über das Areal führen, steht man zwischen schiefen Grabsteinen, eingesunkenen Grabhügeln und alles verschlingendem Efeu. Tageslicht sickert matt durch die Baumkronen. Ein Hauch von immerwährender Ruhe und Abgeschiedenheit. Die Zeit steht still. Ein unscheinbares Schild weist auf das Grab Franz Kafkas hin. Bedeckt mit Zetteln, Münzen und Steinen voller Dankesworte liegt es am Rand des Friedhofs.
2 Kommentare
Leider hat das Grab mein Gruftiherz nicht gerade höher schlagen lassen, außer dass es eben das von Kafka ist. Ich hätte es schöner gefunden, wenn es so ausgesehen hätte wie die anderen Gräber ringsum – verfallen und alt mit Efeu. Stattdessen doch recht schnörkellos, mit Kieseln und irgendwie kühl ohne morbiden Charme. Aber trotzdem, immerhin Kafka. 😉 Der Rest des Friedhofs ist aber wunderschön, wie deine Bilder ja auch wieder einmal sehr schön zeigen.
Das Grab von Kafka ließ mein Herz ebenfalls nicht höher schlagen. Allerdings hatte ich auch keine speziellen Erwartungen.