Die Leinwand ist weiß. Jungfräulich weiß. Ehe langsam Umrisse und Strukturen erscheinen. Linien. Formen. Teilweise Farben. Ein altes Gemäuer. Eine menschenleere Landschaft. Schädel, Gebein und Kreuze. Grauer Nebel und bedrohlich über Baumwipfeln hängende Wolken. Aus einzelnen Details werden lebendige Bilder – bestehend aus Erinnerungen und Sehnsüchten. Ich bin Betrachter und Schöpfer zugleich. Regisseur, Filmvorführer, Zuschauer. Den Knopf des Projektionsapparats drückend und auf Gedankenexkursion gehend. Während jener Reise entdecke ich Friedhöfe, wandere durch weite Landschaften, blicke auf norwegische Fjorde, erforsche verlassene Gebäude und erfreue mich an der stillen und einzigartigen Atmosphäre europäischer Beinhäuser. Kopfkino. Der Eintritt ist frei.
Veröffentlicht im Rahmen des Gothic Friday.
3 Kommentare
Was für schöne Bilder… so weich, fließend und mich mitnehmend in ihre Welt.
Und: in meinem Gedächtnis findet sich eine Erinnerung an diesen Ort mit dem Klavier. Wo kommt die nur her?? Ich kann mich nicht mehr erinnern, wo das ist, war… Ich habe früher Modell gestanden in solchen alten, verfallenen Räumen… etwa 15 Jahre her. Kannst Du mir das Rätsel auflösen?
Es freut mich immer, wenn meine Aufnahmen es schaffen, den Betrachter mitzunehmen. Danke für Deinen Kommentar.
Zum Schutz der verlassenen Orte mache ich für gewöhnlich keine Ortsangaben. In diesem Fall kann ich das Rätsel aber auflösen, da der Ort gesichert und bewacht wird und ein Verein einen Wiederaufbau anstrebt. Was allerdings ein sehr ambitioniertes Ziel ist. Im Folgenden der Link zu meinen Eindrücken aus dem Jahr 2013: Heilstätte am Grabowsee – Der Kampf gegen den Verfall.
[…] und/oder am Wasser. Hierin sind sich Gabrielle, Roveena, Ina, Tanzfledermaus, Prinzessin und Marcus einig. Guldhan bezeichnet das Meer oder eine Wiese als Ort, an dem er einfach nur sich selbst zu […]