Ein Stück, wie es wohl kaum intensiver sein könnte. Die zarten Töne, die schmerzvollen Worte suchen sich leise aber unaufhaltsam ihren Weg und kriechen langsam tief in einen hinein. Gänsehaut pur…
Ich verletze mich heute
Um zu spüren, ob ich noch fühle
Ich konzentriere mich auf den Schmerz
Das einzige, das real ist
(…)
Was bin ich geworden?
Mein liebster Freund
Jeder, den ich kenne
Geht am Ende weg…“
Michael Schuh (www.laut.de) bringt es im Rahmen seiner Rezension zu „American IV: The Man Comes Around“ von Johnny Cash, dem „Man in Black“, auf den Punkt:
…weiter geht es mit ‚Hurt’, dem intimsten Moment im musikalischen Schaffen von Nine Inch Nails, das Cash wie kein Zweiter behutsam für seine Zwecke entfremdet. Wenn er im tiefsten Bariton zur selbstreflexiven Frage ‚What have I become?’ ansetzt, wagt man nicht zu glauben, dass diese Zeilen von einem 28-jährigen Jungspund verfasst wurden.“
5 Comments
Oh, ich muss mich outen: Ich dachte es wäre andersrum und die Kopie von NIN. Peinlich! Daher war Dein Beitrag längst überfällig.
Und ich dachte, das sei von den Absurd Minds. Auch peinlich! Aber die Absurd Minds Version gefällt mir trotzdem am besten. 😉
http://www.youtube.com/watch?v=4yxj3qma8aw
Eine schwierige Entscheidung. Das Cover von Cash gefällt mir besonders gut, weil er es authentischer Vorträgt als die NIN, dazu die Stimme die so viel Vergangenheit in sich trägt, großartig. Die NIN tragen sehr Energie mit in das Stück und verleihen ihm Flügel den Menschen zu inspirieren. So wie Cash, den ich hier als Sieger küren muss.
Hätte ich beim letzten Gothic Friday mitgemacht, hätte ich diesen Song zu meiner Nr. 1 der Coverversionen gekürt. Wunderbar, dass du ihn hier erwähnst – ich konnte ihn bei den anderen leider nicht entdecken.
Anfänglich dachte ich, dass NIN „Hurt“ aus dem umfangreichen Cash-Fundus herausfischten, um ihn neu zu interpretieren; war dann aber ziemlich überrascht, dass dies umgekehrt war. Cash hat dem Song eine völlig neue Stimme gegeben und damit seine ganz persönliche Seele eingehaucht. Ein Mann, der vom Auf und Ab des Lebens gezeichnet ist und mit gebrochener Stimme die Worte singt – sozusagen Aug um Aug mit dem nahen Tod. Wenn da einem nicht ein Schauer über den Rücken läuft, der ist nicht mehr zu retten 😉 Das ist auf jeden Fall einer der Songs, der auf meiner Beerdigung gespielt werden soll. Aber nur in der Version von Cash, versteht sich.
@shan_dark und orphi: Als peinlich würde ich das nicht bezeichnen. Man kann ja nicht alles wissen. Und vielleicht kann ich in der Zukunft noch für ein oder zwei überraschende Erkenntnisse sorgen…
@orphi: Die Version von „Absurd Minds“ kannte ich bisher nicht. Danke für diesen Hinweis. Ist durchaus hörenswert. Persönlich bevorzuge ich aber trotzdem die beiden anderen Interpretationen.
@Madame Mel: Mich hat es auch gewundert, dass dieser Titel nicht beim letzten „Gothic Friday“ aufgetaucht ist. Damit hatte ich doch stark gerechnet. Es gibt nicht viele Stücke, die ich als so intensiv empfinde, wie die chash´sche Version von „Hurt“. Der regelmäßige Schauer auf dem Rücken ist vorprogrammiert. Das schaffen nicht viele Songs…