Original: Depeche Mode
Obwohl ein musikalisches Kind der 80er Jahre, haben mich „Depeche Mode“ wohl – zumindest bewusst – weniger geprägt als andere Liebhaber alternativer Klangwelten, welche in dieser Zeit die Leidenschaft zur Musik entdeckt haben. Eigentlich erstaunlich, wenn man sich vor Augen führt, welche große Anzahl an fantastischen Stücken DIE Synthie-Pop-Band schlechthin schon in den ersten Jahren ihres Bestehens hervorgebracht hat. Eine Aufzählung würde sicherlich diesen Rahmen sprengen. Begeisterung konnte die Formation um Sänger Dave Gahan aber durchaus auch bei mir schon frühzeitig auslösen. Insbesondere die Titel mit leichtem „Industrial“-Einschlag wie „People Are People“ oder „Master And Servant“ haben mich zum Plattenladen meines Vertrauens pilgern lassen. „Photographic“ ist hingegen eines wohl in der breiten Masse nicht so bekanntes Stück, welches auch bereits 1981 auf dem Debütalbum „Speak & Spell“ der Briten erschien.
https://www.youtube.com/watch?v=NUP5W10wGEA
Kopie: Zeromancer
„Zeromancer“ sind 1999 hervorgegangen aus der norwegischen Band „Seigman“, welche sich aufgrund des Ausstiegs eines Gründungsmitglieds nach zehn Jahren aufgelöst hatte. Mittlerweile blickt man zurück auf fünf Studioalben und zahlreiche Tourneen. „Depeche Mode“ waren für die Bandmitglieder wohl ein wichtiger Einfluss darauf, selbst zu den Musikinstrumenten zu greifen.
Auch wenn ich mich damit der Gefahr der Steinigung durch unzählige Depeche-Mode-Fans aussetze: Ich finde die kraftvolle Kopie von „Zeromancer“ – welche auf der 2009 erschienenen EP „It Sounds Like Love (But It Looks Like Sex)“ – absolut gelungen und höre sie im Grunde lieber als das Original.
Mehr Worte verliere ich jetzt lieber nicht, sondern gehe vorsichtshalber mal in Deckung…
4 Kommentare
Die Zeromancer Version ist viel besser! Kraftvoller, dreckiger, tanzbarer. Allerdings befürchte ich, dass wir zu zweit in Deckung gehen müssen, wenn Robert hier auftaucht. 😉
Ich bin zwar Depeche Mode Fan, aber trotzdem kein Musikbanause. Ich schlage einen Kompromiss vor, denn das liegt in meiner Natur. Beide Versionen lassen sich nicht miteinander vergleiche, sie habe beide einen ganze eigenen Charme. Während das Original den jugendlichen und ungeschliffenen Charme einer beinahe kindlichen Band repräsentiert, ist die Zeromancer Version tatsächlich „dreckiger“ und „kraftvoller“. Einziges Manko: Beide beiden Version ist der Gesang unterirdisch. Ich entscheide mich daher für diese Version:
http://www.youtube.com/watch?v=sneTMOB_2Fs
Daher: Liebe Zeromancer, euer Versuch ist ehrbar, aber im Vergleich zu den Göttern des Synthpop immer noch eine Phrase. Sie schrieben den Song als ich noch mit dem Schnuller um den Weihnachtsbaum gerannt seid. Ihr verbessertet den Song und widmeten ihn euren Idolen. Doch die Götter machen eben schnell eine aktuell Instrumentierte Version draus und blasen euch damit in Grund und Boden. Geht nach Hause und macht es besser 🙂
@orphi: Hm, an Robert habe ich beim Verfassen der Zeilen auch ein klein wenig gedacht 😉
@Robert: Ich muss zugeben, dass mir die von Dir gepostete Live-Version von Depeche Mode sehr zusagt. Nehme ich richtig an, dass diese Version bisher einzig live dargeboten wurde? Das Video macht jedenfalls absolut Lust auf ein Depeche-Mode-Konzert. Allerdings bin ich kein großer Freund von riesigen Konzerten inklusive massenhaft enthusiastischer Fanscharen.
Also ich dachte erst: Oh Gott, Zeromancer, auch so eine Band, die mich früher nicht richtig überzeugen konnte.
Aaaaaaber: deren Version ist SUPER! Nicht besser, aber anders gut – mir gefällt auch das Kraftvolle, Härtere darin. Insgesamt eine Überraschung (der Sänger war übrigens auch eine optische ;-)) und ein echtes Soundfundstück! Thanks.