Mit ihren ersten beiden Alben haben die Skandinavier bereits eindrucksvoll bewiesen, dass sie ein großartiges Gespür für Melodien und Stimmungen haben. So hatte ich überaus hohe Erwartungen, als ich die neuste Veröffentlichung mit dem Titel „The Black Album“ in den CD-Player legte. Der Einstieg gestaltete sich etwas „zögerlich“. Zwar in gewisser Weise gefällig – der Funke wollte jedoch nicht überspringen. Noch nicht. Doch es handelte sich hier nur um eine Frage der Zeit. Den schon die ersten Töne des zweiten Song („I Am Truth“) suchten sich unwiderstehlich ihren Weg in meine beiden Gehörgänge und setzten sich dort dauerhaft fest. Rhythmik und Melodie wirkten sich auf den ganzen Körper aus. Ich verzeichnete die üblichen Anzeichen, die so viele gute Stücke ausmachen: Kopfnicken, Fußwippen und diverse mehr oder minder rhythmische Zuckungen.
Charakteristisch ist das Wechselspiel bzw. die Verschmelzung von Akustikgitarre und E-Gitarre. Und zwei Sänger, welche die Gesangseinsätze gerecht untereinander aufteilen. Man bewegt sich dabei irgendwo zwischen Post-Punk und Wave. „The Exploding Boy“ erfinden sich und das Genre nicht neu. Dies ist aber auch nicht nötig. Die Musik entführt mich stellenweise in die 80er Jahre, ohne dabei altbacken zu klingen. Reichen nicht die kreativen Wurzeln vieler interessanter Musiker zurück in die 80er? Es macht einfach Spaß, den einzelnen Titeln zu lauschen. Die Augen zu schließen und die Musik in sich kriechen zu lassen. Melancholische, sehnsuchtsvolle Klänge. Auf den Punkt gebracht. Und auch eingängig und mitreißend. Zugegeben: Nicht jeder Song erfüllt meine (unrealistisch?) hohen Erwartungen. Doch: so mancher Titel begeistert mich ungemein. Unzählige Durchläufe der zehn Songs bzw. etwa 40 Minuten – des öfteren auch mehrmals in direkter Abfolge – zeugen davon, dass „The Exploding Boy“ wieder ein richtig gutes Stück Musik erschaffen haben, welches ich gerne mit großer Freude weiterempfehle…
Kommentar
[…] recht um die aufstrebenden Skandinavier endlich mal Live zu sehen. Übrigens hat Marcus seine Erfahrung mit dem Album sehr aufschlussreich […]