Die Versorgung der Grundbedürfnisse der deutschen Bevölkerung erfolgt zunehmend durch die private Hand. Um Fernseher, Radio, PC und andere elektrischen Geräte betreiben zu können, greifen die meisten Bürger auf die Leistungen vier großer Energiekonzerne zurück. Diese Konzerne bestimmen dann auch politische Entscheidungen in diesem Sektor und nutzen jeden Anlass, um Preiserhöhungen zu begründen. Ob sich beispielsweise das Sicherheitsbewusstsein bzgl. dem Betrieb von Kernkraftwerken nach den Vorkommnissen in Japan in der Zukunft ändert, muss abgewartet, darf aber durchaus jetzt schon angezweifelt werden. Doch die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Ein weiteres wichtiges Bedürfnis: Mobilität. In Zeiten, in denen ebenso die Ölkonzerne jeden „Grund“ dankend annehmen, um an der Preisschraube zu drehen, rückt der öffentliche Verkehr zunehmend in den Blickpunkt. Doch auch hier ist nicht das Wohl der Bürger – sprich Fahrgäste – das erste Ziel, sondern aufgrund eines geplanten Börsengangs die Gewinnoptimierung. Einsparungen waren die Folge. Die Mobilität leidet. Und wer glaubt, dass zumindest die Versorgung mit bezahlbarem Wasser gesichert ist, scheint zu irren. Auch die Privatisierung der Wasserversorgung nimmt in Europa zu. In 300 deutschen Gemeinden ist dies schon Wirklichkeit. Verteuerungen des Trinkwassers sind absehbar. Und die Gefahr einer schlechteren Qualität scheint ebensowenig ausschließbar. Heute ist Weltwassertag. Der Fernsehsender ARTE widmet sich ab 20.15 Uhr der Thematik „Geldquelle Wasser“.
3 Comments
Leider ist es so das die Wirtschaft einen großen Teil der Politik bestimmt und die Politiker nur auf die nächste Wahl schauen. Langfristig denkt Heute keiner mehr.
Vielleicht darf ich an dieser Stelle auf den Dokumentarfilm „We feed the world“ aufmerksam machen.
http://www.we-feed-the-world.at/film.htm
Im Dokumentarfilm bezeichnet Peter Brabeck (Präsident des Verwaltungsrates von Nestlé) das Recht des Menschen auf Wasser als „Extremlösung“ und spricht sich dafür aus, Wasser als kostenpflichtiges Lebensmittel mit einem bestimmten Marktwert zu sehen. Was für uns vielleicht nur ein Ärgernis ist, ist für Menschen in ärmeren Ländern lebensbedrohlich.
@orphi: Danke für den Hinweis. Ich hatte nun die Möglichkeit, diesen Film zu sehen. Was soll bzw. kann man zu diesen Bildern, Zahlen und Fakten sagen? So manches kann man wohl nur als pervers bezeichnen. Sei es nun die Abholzung des Regenwalds in Brasilien, um Soja für die Masttierhaltung anzubauen – bei der Tatsache, dass gleichzeitig ein nicht unerheblicher Teil der brasilianischen Bevölkerung Hunger leidet. Oder die automatisierte Massenschlachtung von Tieren. Oder die Massen der tagtäglich weggeworfenen Backwaren. Oder die von Dir erwähnte Aussage des Präsidenten des Verwaltungsrats von Nestlé. Es geht fast überall einzig um Gewinnmaximierung. Ein Gewissen ist hierbei leider nur hinderlich.