Die Vorfreude wächst täglich. In Erwartung auf interessante Gespräche mit einzigartigen Menschen. Unvergessliche Konzerte. Nachdenkliche wie amüsante Lesungen. Spannende Ausstellungen. Und so einiges mehr. Das 20. Wave-Gotik-Treffen wirft seinen langen Schatten voraus.
Wer hätte 1992, als sich 1500 „Schwarzgewandete“ im Eiskeller zum ersten Wave-Gothic-Treffen (erst später wurde es in Wave-GOTIK-Treffen umbenannt) trafen, gedacht, dass sich daraus die wohl weltweit größte Veranstaltung der „schwarzen“ Subkultur entwickelt.
Fast täglich erreichen einen neue Bandbestätigungen – offizielle wie inoffizielle. Hin und wieder entfährt mir dabei ein „Wow“. In Foren wird schon gefleht, doch bitte keine weiteren namhaften Bands mehr zu vermelden. Man müsse sich ja mehrmals teilen, um nur einen Bruchteil erleben zu können. Das wäre bei den zahlreich parallel stattfindenden und auf ganz Leipzig verteilten Veranstaltungen eine willkommene Möglichkeit. Persönlich gehe ich das Ganze aber immer recht entspannt an. Die aktuelle Stimmung entscheidet. Oftmals geraten Auftritte aufgrund eines sympathischen Gesprächspartners in angenehmer Atmosphäre an einem schönen Fleckchen in Leipzig vollkommen in den Hintergrund. Planungen werden zu Schall und Rauch. Trotz alle dem stehen auf der Liste der auftretenden Künstler einige Namen, welche ich mir – sofern ohne Stress handhabbar – nicht entgehen lassen möchte. Da wäre beispielsweise die Eröffnungsveranstaltung am Donnerstag mit einem fast identischen Line-Up des ersten Treffens mit Age Of Heaven, Sweet William, The Eternal Afflict, Das Ich, Henke (Goethes Erben) und vor allen Dingen Love Like Blood, dessen letzter Auftritt noch auf das vergangene Jahrtausend datiert wird. Alle interessanten Acts aufzuzählen, würde sicherlich den Rahmen dieses Beitrags sprengen. Die aktuellsten inoffiziellen Meldungen sollen aber durchaus Erwähnung finden: Killing Joke und Misfits. Zwei Bands, welche großen Einfluss auf die spätere Musikergeneration hatten. Hinsichtlich der Misfits fürchte ich allerdings, dass man in der aktuellen Besetzung auftreten wird. Es wird wohl weder Glenn Danzig noch Michale Graves sondern Jerry Only (dessen Gesangskünste eher limitiert zu sein scheinen) hinter dem Mikro stehen.
Erfreulich die Nachricht, dass die „When-We-Were-Young“-Party – eine absolut cyberfreie Zone – nicht wie bisher üblich an drei sondern diesmal an vier Nächten stattfindet. Hier kommen alle Freunde des Goth Rock, Post Punk, Death Rock, Batcave und New Wave auf ihre Kosten. Leider wurden meine Hoffnungen bzgl. der Location (Kantine des Volkspalasts, in welcher die Party 2006, 2007 und 2009 Station machte) nicht erfüllt. Diesmal wählte man die Halle D des Werk II. Ich hoffe, dass meine Befürchtung hinsichtlich der zu knappen Kapazitäten, nicht eintreten.
Ebenso wenig würde ich mir wohl eine Lesung des hochgeschätzten Herrn Christian von Aster entgehen lassen, welcher mir mit seinem sympathischen Auftreten und seinem unvergleichlichen „Finsterwitz“ in der Vergangenheit wiederholt riesige Freude bereitet hat.
Selbstverständlich fest eingeplant sind wie schon in den letzten Jahren diverse Fototermine mit WGT-Besuchern an ausgewählten Locations. Anlass hierfür ist der Bild-Text-Band „Pfingstgeflüster“, welcher 2011 bereits zum sechsten Mal ausführlich auf das WGT zurückblicken wird.
Zum Abschluss noch ein Tipp für alle, welche (wie ich) beim Anblick quietschbunter Farben und Karnevalsverkleidungen wahlweise in eine Schockstarre verfallen, hässliche Pusteln verteilt auf den ganzen Körper bekommen oder einfach nur die Qualen der Unterdrückung eines Schreianfalls erleiden müssen: Einfach den „Laufsteg der Eitelkeiten“ auf dem Agragelände meiden und anstelle dessen beispielsweise die grandiosen und zahlreichen Iros im Felsenkeller bewundern.
3 Kommentare
Danke – meine WGT-Vorfreude wurde damit weiter angeschürt! Ich finde das Lineup dieses Jahr auch wieder super – es wird schwer sein, alles unter einen Hut zu bringen. Da muss man Prioritäten setzen und ich muss vorwarnen: bei mir liegen die definitiv auf den Bands, ein Gespräch mit Freunden vertage ich dann meist. Denn Freunde sieht man wieder im Laufe der 4 Tage, aber Bands haben nur einen Auftritt. Aber meist habe ich das ganz gut jonglieren können. Mal sehen wie es dieses Jahr wird, da die Anzahl derer, die man jetzt über den Gothic Friday und die Blogs kennt und auf dem WGT treffen will, ziemlich gestiegen ist ;-).
„Finsterwitz“ ist ein tolles Wort und da ich Christian von Aster noch nie gesehen habe, setze ich das diesmal mit auf den Plan. Mal sehen, obs klappt.
Halle D im Werk II – welche ist das? Ist das die Halle, wo immer die Konzerte sind? Oder die gesperrte…die ist aber vermutlich wirklich zu klein. Naja, wir werdens sehen. Ich fand es in der Kantine vom Volkspalast auch am schönsten und letztes Jahr im Städtischen Kaufhaus, das war auch eine klasse Location. Schade, dass die WWWY dort nicht wieder stattfindet. Ich glaube, spätestens auf der When We Were Young treffen wir uns irgendwie irgendwann alle…juhu!
Geteilte (Vor)freude ist doch die schönste Freude.
Sicherlich unterbreche ich auch schon mal ein nettes Gespräch, um zu einem Auftritt zu „eilen“. Doch es kam schon des Öfteren vor, dass ich mich mit Freude und vollem Bewusstsein „verquatscht“ habe. Liegt aber vielleicht daran, dass ich allgemein schon seit vielen Jahren diverse Möglichkeiten nutze, um Konzerte zu besuchen. So ist die „Angst“, etwas Einmaliges zu verpassen, wahrscheinlich nicht so groß. Wobei beim WGT ja immer wieder Auftritte stattfinden, die man sich aufgrund ihrer Einzigartigkeit nicht entgehen lassen sollte. Da ist die Wahrscheinlichkeit eines abrupten Gesprächsendes doch ziemlich hoch.
„Finsterwitz“ ist die eine gerne verwendete Wortschöpfung einer guten Freunden. Lesungen von Christian von Aster kann ich uneingeschränkt und mit bestem Gewissen empfehlen. Im letzten Jahr hatte ich viermal die Möglichkeit, den Texten des Herrn Aster zu lauschen und wurde jedes Mal perfekt unterhalten.
Im Werk II finden die WGT-Konzerte für gewöhnlich in Halle A statt. Die WWWY machte schon einmal (2005) Station im Werk II. Damals aber in Halle 5, wo es laut Aussage eines Mitorganisatoren einen Einlassstopp wegen Überfüllung gab. Hallo A, D, 5 – schon ziemlich verwirrend. Da fällt es schwer, den Überblick zu behalten 😉
Hier der Link zu einem Bild von der Halle D, welche im September letzten Jahres (neu) eröffnet wurde.
Ah, danke für das Bild der neu eröffneten Halle D. Ich meine, früher – also vor 2000 – fand dort immer die „Disco 2000“ statt. Und bei der WWWY in Halle 5 (Seiteneingang außen) war ich damals auch, das war aber nun wirklich zu klein. Bin gespannt wie es wird – auf dem Bild sieht es aber ganz gut aus. Aber ob alle reinpassen – i doubt it!
Geteilte (Vor-)Freude ist doppelte Freude, nicht wahr?!