Wie vergänglich ist doch der Mensch

Es gibt gemalte Bilder, die sich Jahrhunderte frisch und jung erhalten;
die Bilder im Menschenherzen erhalten sich nur ein paar Jahre, dann verblassen sie. Sie sind wohl immer noch da, aber sie stehen wie in kühlen Nischen einer großen Kirche auf selten besuchten Altären, und der graue Staub des langsamen Vergessens sinkt über sie – jeden Tag ein Körnchen.“

Paul Keller, deutscher Schriftsteller
(1873 – 1932)

Etwas Schminke und die richtige Beleuchtung – und aus einer jungen, lebendigen Frau wird eine steinern wirkende Erscheinung. Doch wie viel Gefühl, wie viel Seele verarbeitet ein Bildhauer in seinen Schöpfungen aus Marmor, Alabaster oder Granit, welche gleichermaßen selten kalt und leblos wirken? Es gibt Momente, in denen hat man den Eindruck, eine steinerne Skulpturen würde gleich die Augen öffnen, ihre Lippen zu einem Lächeln formen und die schlanken Finger nach den Lebenden ausstrecken. Tragen sie nicht manchmal mehr Emotionen in sich als so mancher Mensch aus Fleisch und Blut – abgestumpft vom Zählen der Leichen, welche alltäglich die Nachrichten von Zeitung und TV bestimmen? Kurz währt die eigene Lebenszeit. Carpe diem – Nutze den Tag.

Modell: VeritaS