Tonspur: Ministry – No W.
Heute vor acht Jahren begann der zweite Golfkrieg, in dessen Verlauf US-Militär, Truppen aus Großbritannien und verbündeter Staaten in den Irak einmarschierten. Die Invasion kam natürlich nicht überraschend. So hat einige Tage zuvor Natalie Maines, die Sängerin der Countryband „Dixie Chicks“, bei einem Auftritt in London folgende Worte verkündet:
We don’t want this war, this violence, and we’re ashamed that the President of the United States is from Texas.“
(„Wir wollen diesen Krieg, diese Gewalt nicht, und wir sind beschämt, dass der Präsident der Vereinigten Staaten aus Texas kommt.“)
Die Tragweite dieser Worte waren den drei Mitglieder der „Dixie Chicks“, welche ebenfalls wie der damalige Präsident George W. Bush aus Texas kommen, zu diesem Zeitpunkt sicherlich nicht bewusst. Wie auch? Eigentlich herrscht in den USA ja Meinungsfreiheit. Wird jedenfalls immer behauptet. Doch mit dieser Aussage hat sich die Band in ihrem Heimatland (im Gegensatz zu Europa) keine Freunde gemacht. Über Nacht wurden die drei erfolgreichen Country-Musikerinnen zu Staatsfeinden. Es folgten E-Mails voller Hass und CD-Verbrennungsaktionen. Radiosender boykottieren Titel der „Dixie Chicks“. Das konservative Amerika verlangte Abbitte und entlarvte sich damit selbst. Im fernen Irak wurden angeblich Demokratie und Meinungsfreiheit verteidigt. Im eigenen Land wurde die freie Rede aber mit Füssen getreten. (mehr …)