Das Licht des leuchtenden Vollmondes erhellte die Grabstellen. Gelegentlich schoben sich dunkle Wolkenfetzen vor den weißen Himmelskörper. Am Rande zeichnete sich die Silhouette eines Kreuzes ab. Der furchteinflössende Schatten einer hageren, kahlköpfigen Gestalt huschte über die Leinwand. Neben dem geheimnisvollen Rascheln der Bäume und dem furchteinflössenden Knistern in der Dunkelheit war nur leise Klaviermusik, die zusätzlich für Gänsehaut sorgte, zu hören. Die steinernen Augen der Büste Friedrich Wilhelm Murnaus beobachteten von seinem Grab aus die Vorstellung…
So oder so ähnlich könnte sich die Szenerie eines Nachts im Sommer 2003 abgespielt haben, als auf dem Südwestkirchhof Stahnsdorf im Rahmen einer „Friedhofsnacht“ ganz in der Nähe der Grabstätte des Stummfilmregisseurs der Klassiker „Nosferatu – eine Symphony des Grauens“ aufgeführt wurde.
Wild und märchenhaft präsentiert sich dieser weitläufige Friedhof vor den Toren Berlins. Geplant als Zentralfriedhof, weil innerstädtische Friedhöfe zu klein wurden. Auf schmalen Waldwegen taucht der Besucher abseits der lichten Hauptachsen in die Schatten hoher Bäume ein. Vorbei an sehenswerten Mausoleen, Grabwänden und Skulpturen. (mehr …)