„Nutten, Koks und Pfeffernüsse“ war in auffallend weihnachtlich-roten Buchstaben auf der Ankündigung zur „beinahe besinnlichen Lesung mit ohne Krippe“ von Christian von Aster zu lesen. Wer allerdings einen ausschweifenden Abend erwartet hatte, wurde durch das Kleingedruckte eines besseren belehrt:
„Aus rechtlichen Gründen muss an dieser Stelle darauf hingewiesen werden, dass sowohl Nutten als auch Koks an dieser Stelle metaphorisch zu verstehen sind und weder das eine noch das andere im Rahmen der anstehenden Lesung zur Verfügung stehen wird.“
Sollte es etwa doch ein besinnlich-vorweihnachtlicher Abend mit jahreszeit-typischem Gebäck und wohlig-warmen Getränken werden? Durchaus standen weihnachtliche Themen inklusive des allerorten bekannten, älteren Herrn mit weißem Rauschebart und rotem Mantel im Mittelpunkt der asterschen Erzählungen und Gedichte am gestrigen Sonntag. Doch die mit klangvoller Stimme vorgetragenen finsterwitzigen Texte handelten nicht von einer ruhigen, sich auf Werte besinnende Weihnachtszeit, sondern – in überspitzter Form und sinnbildhaft – von der Wirklichkeit. So drehten sich die Geschichten u.a. um die Erpressung des Weihnachtsmanns, um ein Massaker unter Weihnachtsmännern, einem Banküberfall im Weihnachtsmannkostüm und allerlei Verwirrungen und -irrungen rund um das weihnachtliche Fest. Eine überaus amüsante Umschreibung der lauten und bunten Welt dieser Tage. (mehr …)